Die Sanierung in Bildern

Einfach geht anders

Wie bei einer innerstädtischen Gebäudesanierung nicht anders zu erwarten, fehlte es an Platz für Maschinen und Materialien. Wo sollten abgebrochenes und neues Material gelagert, wo die die erneuerten Wände abgebunden werden? Vor allem aber, und hierin lag die größte Herausforderung: Wie sollten schadhafte Hölzer in den Wänden ausgetauscht werden, ohne die Nachbarhäuser zu beschädigen oder das Haus selbst in seiner Stabilität zu gefährden?

Geht nicht, gibt’s nicht

Wegen der oben skizzierten Probleme wurden alle Abbundarbeiten innerhalb des Gebäudes vorgenommen, was einfacher klingt, als es war. Sämtliches Material wurde mit Muskelkraft in das Haus getragen und dort gelagert. Um mit den Arbeiten fortfahren zu können, war ein mehrfaches Umlagern oft unvermeidlich. Die Sanierung wurde im Kellergeschoß begonnen. Wie bei einem Neubau wurde zuerst das Fundament gesichert und dann erst die darauf ruhende Konstruktion. Während der dringend notwendigen Sanierung ganzer Wände stand das Haus zeitweise auf nur wenigen Stützhölzern. Allein diese statischen Sicherungsmaßnahmen kosteten sehr viel Kraft, Zeit und Geld. Immerhin mußte auch die aufwendigste Stützkonstruktion wieder zurück gebaut werden!

Das Haus im Haus

Um einerseits so viel wie möglich von der originalen Gebäudesubstanz zu erhalten, andererseits aber auch den Bedürfnissen heutiger Bewohner gerecht zu werden, wählte der Zimmermann ein ungeheuer aufwendiges Verfahren: Sämtliche historischen Außenwände erhielten eine von Innen vorgesetzte zweite „Schale“ in Form einer handwerklich ausgeführte Fachwerkkonstruktion. So wurden aus ursprünglich 12 cm dünnen Außenwänden 30 cm starke Verbundkonstruktionen aus Holz, Lehm, Kork und Hanf mit den bauphysikalischen Eigenschaften einer modernen Wand.
Ähnlich wurde bei den tragenden Hölzern der Deckenkonstruktionen verfahren. Die fast vierhundert Jahre alten Balken verblieben an ihrem Platz, erhielten jedoch eine Lage zusätzlicher Hölzer zur Unterstützung.
Die ursprüngliche Konstruktion blieb nahezu vollständig erhalten und wurde darüber hinaus für die nächsten Jahrhunderte gesichert.

In der Seitenleiste finden Sie eine chronologische Übersicht aller während der Sanierung entstandenen Bilder, die im Laufe der Zeit noch sortiert, kommentiert und in Bezug gebracht werden.